Sammy gab mir die Kraft weiterzuleben!
In Deutschland gibt es rund 2,8 Millionen Alleinerziehende. Haushalt, Arbeit, Kinderbetreuung – sie müssen alles allein..
In Deutschland gibt es rund 2,8 Millionen Alleinerziehende. Haushalt, Arbeit, Kinderbetreuung – sie müssen alles allein stemmen. So viel Verantwortung, die nur auf zwei Schultern lastet. Doch was, wenn die Last zu groß wird? Wenn Mama plötzlich zusammenbricht und ins Krankenhaus muss?
Genau das ist Sabrina (54) aus Benediktbeuern passiert. Die Mutter von zwei Kindern erlitt vor drei Jahren einen Schlaganfall. Ohne Vorwarnung und mitten in der Nacht. Seitdem hat sie Angst. Angst, dass so etwas noch einmal passiert und dass ihr behinderter Sohn komplett allein dasteht.
Rückblick ins Jahr 2021. Es ist Januar. Sabrina hat zwei Söhne: Nico ist 16 und Sam damals acht Jahre alt. Die Drei schlagen sich alleine durch, der Vater hat die Familie nach 20 Jahren Ehe verlassen. Doch Sabrina ist eine Kämpferin: Liebevoll kümmert sie sich um ihren behinderten Sohn Sam. Er hat das Down-Syndrom, einen schweren Herzfehler und eine Schluckstörung. “Ich muss sein Essen immer pürieren”, erklärt sie. “Selbst kleine Erdbeerstückchen im Joghurt sind für Sammy lebensgefährlich. Er könnte daran ersticken.”
Keine leichte Aufgabe. Schließlich lauert an jeder Ecke die nächste Versuchung “Ich muss total aufpassen, dass er nichts von anderen Kindern erwischt”, betont Sabrina. Als wäre das nicht schon schwer genug, wird Sammy ständig krank – Lungenentzündungen, chronische Verstopfung, Krampfanfälle… “Wir waren selten mal zuhause. Wir waren eigentlich ständig im Krankenhaus.” Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt: Sie ist selbst krank, leidet unter einer Gerinnungsstörung.
Das “Ich bin ins Bett gegangen und nicht mehr aufgewacht”, schildert Sabrina die dramatische Situation. „Sammy hat mich gefunden. Er wusste nicht, was er tun sollte und hat geweint und geweint”, die 54-Jährige macht eine kurze Pause und schluckt ihre Tränen herunter. Dann fährt sie fort: “Sein großer Bruder hat ihn zwar gehört. Aber er hat nicht reagiert, weil er dachte, ich kümmere mich schon.” Erst Stunden später findet Nico seine Mutter. Am Boden liegend. Bewusstlos. Jetzt reagiert er sofort – und wählt den Notruf. Sabrina kommt mit Blaulicht ins Krankenhaus. Ihre zwei Kinder bleiben ganz allein zurück.
Die Diagnose: Schlaganfall. Sabrina erleidet zwei Hirnblutungen. Eine Woche lang liegt sie im Koma. Eine Woche zwischen Hoffen und Bangen. Und was noch erschwerend hinzukommt: Es ist Corona-Zeit. Niemand darf Sabrina besuchen – nicht einmal ihre Kinder. “Die Ärzte haben ihnen gesagt, sie wissen nicht, ob ich durchkomme.” Dann endlich die erlösende Nachricht: Sabrina ist wieder wach. Sie ist außer Lebensgefahr. Doch der Schlaganfall hat verheerende Folgen: “Ich konnte nicht mehr sprechen, nicht lesen, nicht schreiben – nichts! Ich habe nicht einmal gewusst, dass ich Kinder habe.” Auch motorisch ist Sabrina eingeschränkt – sie ist halbseitig gelähmt. Trotzdem wird die zweifache Mutter entlassen. Völlig hilflos, verwirrt und ganz auf sich allein gestellt.
Die meiste Zeit verbringt sie von nun an auf der Couch im Wohnzimmer. “Das Einzige woran ich mich erinnern kann: Jedes Mal, wenn ich die Augen aufgemacht habe, saß Sammy neben mir”, sagt Sabrina und lächelt. “Er hat mir die Kraft gegeben, weiterzuleben. Ich wollte es schaffen – ich musste! Für ihn.”
Und tatsächlich: Sabrina rappelt sich auf. Es geht ihr von Woche zu Woche besser. Doch wie soll sie es ohne Hilfe schaffen? Sie kann niemanden anrufen, mit niemandem sprechen. Ihre letzte Rettung: Das Internet. “Irgendwann ist mir meine PIN-Nummer vom Handy wieder eingefallen.” Sie sucht das Down Syndrom Forum und schreibt nur ein Wort: HILFE! “Am Anfang hat das keiner ernst genommen. Alle dachten, ich mache einen Scherz”, erinnert sich Sabrina an ihre verzweifelte Lage. Doch irgendwann merken die anderen Mütter: Irgendetwas stimmt da nicht!
Sie nehmen Kontakt zu Sabrina auf, besuchen sie zuhause. “Ich habe dann mit Händen und Füßen versucht denen zu erklären, was los ist.” Endlich bekommt Sabrina das, was sie in ihrer ausweglosen Situation so dringend braucht: Hilfe! “Eine Mama hat bei der Rentenversicherung gearbeitet und die hat bei meiner Krankenkasse angerufen und das irgendwie organisiert, dass ich eine Haushaltshilfe bekomme.”
Außerdem kommt der Zufall ihr zur Hilfe: Sabrina hatte vor ihrem Schlaganfall für Sammy eine familienorientierte Reha organisiert. “Gott sei Dank!”, sagt sie dankbar. ”Die Leute dort haben mir alle Therapien gegeben, die ich brauchte. Obwohl ich nur als Begleitperson dabei war.” Sie lernt wieder zu sprechen, zu schreiben und zu laufen. Heute sieht man der 54-Jährigen nicht mehr an, welche schwere Zeit hinter ihr liegt. Sie hat sich ins Leben zurückgekämpft.
Doch die Angst, dass ihr dasselbe noch einmal widerfährt, bleibt. “Ich kämpfe seit drei Jahren darum, dass ich eine Übernachtungshilfe bezahlt bekomme”, erzählt Sabrina verzweifelt. Bislang ohne Erfolg. Das Problem: Ihr großer Sohn Nico ist inzwischen erwachsen und ausgezogen. Sollte Sabrina erneut bewusstlos werden, wäre ihr geistig behinderter Sohn Sammy völlig auf sich allein gestellt. “Er ist nicht in der Lage Hilfe zu holen”, betont die schwerkranke Frau verzweifelt. “Er hat schon bei meinem ersten Schlaganfall stundenlang um Hilfe gerufen – auf seine Weise.”
Abgesehen davon weiß sie, dass jederzeit wieder etwas passieren kann. “Ich hatte erst vor Kurzem zwei Lungenembolien – auch eine Folge der Gerinnungsstörung. Wäre ich nicht sofort ins Krankenhaus gefahren, wäre ich jetzt nicht mehr am Leben.”
In ihrer Verzweiflung engagiert Sabrina ein Au-Pair-Mädchen. Eine wichtige Unterstützung, die sie sich eigentlich nicht leisten kann. Rund 1.000 Euro muss sie jeden Monat dafür ausgeben, dass jemand bei ihr ist und sie nachts ruhig schlafen kann. Dabei hat sie Pflegestufe zwei, ihr Sohn sogar Pflegestufe vier! Auf finanzielle Unterstützung der Krankenkasse wartet die vom Schicksal schwer getroffene Frau trotzdem bis heute vergeblich.
Für solche Menschen hat die FKH-Sonnenherz eine Spendenaktion initiiert, die sie hier finden:
Aktion Sonnenherz
Freisinger Bank
IBAN: DE07 7016 9614 0001 8090 83
BIC: GENODEF1FSR
Verwendungszweck: „Helft Sabrina“
Um eine Spendenbescheinigung zu erhalten, sollte im Verwendungszweck die vollständige Adresse angegeben werden.
Bei der Aktion & Familienkrebshilfe Sonnenherz ist uns Transparenz wichtig. Wir möchten, dass unsere Spender wissen, dass ihre Unterstützung direkt den Patienten zugutekommt – 90% der Spenden gehen direkt an sie. Die restlichen 10% decken Verwaltungskosten ab, die für unsere Arbeit unerlässlich sind. Besuchen Sie unsere Website unter www.fkh-sonnenherz für weitere Informationen.
Unterstützen können freundliche Mitmenschen auch das Projekt Bücherherz.de, bei den gebrauchten Büchern gespendet, anschließend zum fairen Preis verkauft werden – 25 % des Erlöses werden an die Familienkrebshilfe Sonnenherz gUG gespendet und unterstützen somit auch unsere Projekte. Weitere Informationen hierzu bietet die Website www.bücherherz.de
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