Wer kann Felix helfen?
Morgens das Haus verlassen und abends wieder nach Hause kommen - für die meisten Menschen ist..
Jeden Tag begegnen wir fremden Menschen – an der Tankstelle, im Supermarkt oder beim Arzt. All diese Begegnungen haben eines gemeinsam: Sie sind flüchtig. Schon ein paar Minuten später haben wir diese Menschen vergessen. Anton (43) aus Waldkraiburg wird seine Begegnung mit einem Autofahrer nie vergessen. Denn: Dieser Mann hat sein Leben für immer zerstört.
Rückblick. Es ist der 09.08.2021, Antons erster Urlaubstag. Er arbeitet als Anlagenbediener und freut sich auf die wohlverdiente, dreiwöchige Auszeit. „Morgens habe ich noch meinen Carport gestrichen und das Auto eingeölt“, erinnert er sich. „Am Abend bin ich dann mit meinem Roller Richtung Kraiburg am Inn gefahren.“ Er ahnt nicht, dass diese Fahrt sein Leben für immer verändern wird.
Anton fährt gerade an einer Mauer vorbei, als plötzlich ein BMW-Fahrer auf ihn zugerast kommt. „Er fuhr direkt auf mich zu – obwohl ich schon ganz rechts gefahren bin. Aber wegen der Mauer konnte ich nicht ausweichen.“ Ein Zusammenstoß scheint unausweichlich. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Die beiden Fahrzeuge rauschen haarscharf aneinander vorbei. Wie durch ein Wunder passiert nichts. Ein empörtes Hupen kann sich der erschrockene Anton trotzdem nicht verkneifen. Ein großer Fehler, wie er wenig später schmerzhaft erfahren muss.
Denn der Autofahrer fühlt sich durch das Hupen provoziert. Er kehrt um, verfolgt Anton – und schneidet ihm schließlich den Weg ab. „Er hat sich direkt vor mich gestellt, mich so zum Anhalten gezwungen“, erzählt Anton. „Ich dachte, was ist denn jetzt los?“ Der Fahrer steigt aus seinem BMW, beleidigt und beschimpft den damals 40-Jährigen. „Ich habe zu ihm gesagt: Das ist mein gutes Recht zu hupen. Ich muss ihn darauf hinweisen, dass er einen Fehler gemacht hat.“ Der Autofahrer dreht sich um und geht zurück zu seinem Wagen. Ein gutes Zeichen? Ein Zeichen, dass er seinen Fehler tatsächlich einsieht? Von wegen!
Der Raser hat etwas anderes im Sinn. Er kommt zurück – und schlägt brutal zu. Mit voller Wucht trifft er Anton am Kopf. Der Schlag ist so heftig, dass Antons Helm zur Seite schleudert. Dadurch erleidet er schwere Verletzungen. Anton taumelt. Doch den Angreifer kümmert das nicht. Im Gegenteil: „Er hat noch gesagt: Du kannst mich ruhig anzeigen! Dann ist er einfach weggefahren.“
Anton ist geschockt. „Ich musste erst einmal realisieren, was passiert ist.“ Schließlich rappelt er sich auf, fährt zur Polizei und erstattet Anzeige. Dank Antons Angaben gelingt es den Beamten sogar, den Angreifer ausfindig zu machen. Der Mann ist polizeibekannt. Er war ohne Führerschein und mit Alkohol im Blut unterwegs. Doch bis der Täter vor Gericht kommt, werden Jahre vergehen.
Davon ahnt Anton zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ihn plagen ohnehin andere Sorgen: Am Tag nach der Tat kann er seinen rechten Arm nicht mehr bewegen. Die Hand ist geschwollen, die Fingerspitzen sind taub. Er geht zum Arzt – voller Hoffnung, dass die Lähmungserscheinungen bald vorübergehen. Dass sein rechter Arm wieder gesund wird.
Das Problem ist: Im MRT ist nichts zu erkennen. Auch der Rheumatologe zuckt nur mit den Schultern. Die Ärzte vermuten zwar, dass durch den Schlag eine Sehne am Hals verletzt wurde. Genaueres können sie Anton aber nicht sagen.
In einer Reha-Klinik will er sich erholen und wieder auf die Beine kommen. Er macht sogar kleine Fortschritte. Aber: „Komplett verheilt ist die Verletzung nicht.“ Seine Fingerspitzen sind nach wie vor taub. „Der Rheumatologe hat gemeint: Das wird so bleiben. Da sind mir fast die Tränen gekommen.“
Inzwischen steht fest: Anton ist behindert. Ein Gutachter bescheinigt ihm einen Grad der Behinderung (GdB) von 40. Ab GdB 50 gilt ein Mensch als schwerbehindert. Anton kann weder mit der rechten Hand Flaschen tragen noch – so wie früher – Mountainbike fahren. Und was noch viel schlimmer ist: Er kann nicht mehr arbeiten. „Ich war 21 Jahre bei dieser Firma beschäftigt“, sagt er traurig. „Und jetzt? Dieser Mann hat mein Leben zerstört!“
Der Täter wurde nach zahlreichen, zähen Verhandlungstagen zu drei Jahren und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt. Für Anton nur ein schwacher Trost. Denn er weiß inzwischen nicht mehr, wie er seine Rechnungen bezahlen soll. Seine Eltern unterstützen ihn zwar, so gut sie können. Doch es reicht nicht. „Wenn man mal alles zusammenrechnet – Corona-Prämie, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld – dann fehlen mir fast 38.000 Euro!“, klagt der 43-Jährige. Im Vergleich dazu sind die 3.000 Euro Schmerzensgeld, die seine Rechtsanwältin für ihn erstritten hat, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und das alles nur, weil Anton zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Anton ist unverschuldet in Not geraten. Er braucht dringend Ihre Hilfe. Sonnenherz hat eine Spendenaktion initiiert, deren Gelder zu 100 % an Anton weitergeleitet werden:
Aktion Sonnenherz gUG
IBAN: DE07 7016 9614 0001 8090 83
Freisinger Bank eG
Verwendungszweck: „Helft Anton“
Um eine Spendenbescheinigung zu erhalten, sollte im Verwendungszweck die vollständige Adresse angegeben werden.
Bei der Aktion & Familienkrebshilfe Sonnenherz ist uns Transparenz wichtig. Wir möchten, dass unsere Spender wissen, dass ihre Unterstützung direkt den Patienten zugutekommt – 90% der Spenden gehen direkt an sie. Die restlichen 10% decken Verwaltungskosten ab, die für unsere Arbeit unerlässlich sind. Besuchen Sie unsere Website unter www.fkh-sonnenherz für weitere Informationen.
Unterstützen können freundliche Mitmenschen auch das Projekt Bücherherz.de, bei den gebrauchten Büchern gespendet, anschließend zum fairen Preis verkauft werden – 25 % des Erlöses werden an die Familienkrebshilfe Sonnenherz gUG gespendet und unterstützen somit auch unsere Projekte. Weitere Informationen hierzu bietet die Website www.bücherherz.de
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