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Aufopferungsvolle Pflegekraft Sena kämpft allein gegen Brustkrebs
Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist gemeinhin bekannt, welch belastende Zustände in der Berufsgruppe der Pflegekräfte herrschen. Von körperlich und seelisch kräftezehrenden Situationen über die Bezahlung bis zu den Arbeitsbedingungen muss man sich bewusst für diesen Beruf entscheiden und in der „Aufopferung für andere Menschen“ eine echte Berufung finden. Sena ist eine 62-jährige Pflegekraft, die nicht erst seit der ersten Corona-Welle, sondern bereits seit 30 Jahren die physischen und psychischen Hürden ihrer Tätigkeit hilfsbereit und aufopferungsvoll meistert – denn sie weiß, dass sie von ihren Patienten dringend gebraucht wird. Bis zu dem Punkt, an dem sich für Sena das Blatt wendete: Heute hat sie nicht mehr die Kraft, anderen Menschen Kraft zu spenden. Heute ist sie mit der Diagnose Brustkrebs selbst die Patientin und erhält nicht in dem Maße die notwendige Unterstützung, die sie ihr halbes Leben lang aktiv geleistet hat.
„Für den Job in der Pflege musst du wirklich gemacht sein. Klar: es ist ein Beruf, um seinen eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, aber es ist vor allem viel anstrengende und belastende Arbeit für einen verhältnismäßig geringen Lohn. Ich denke, ohne Empathie und das Gefühl, gebraucht zu werden, für andere stark zu sein, hätte ich das nicht so lange durchgehalten,“ so beschreibt die 62-jährige Sena ihre Tätigkeit als Pflegekraft in München und Umgebung. Knapp die Hälfte ihres Lebens hat sie das Wohl ihrer Patienten aufopferungsvoll zu einem großen Teil ihres Lebens gemacht. Bis sie plötzlich und unverschuldet selbst dringender denn je auf Unterstützung angewiesen ist und dabei schwer enttäuscht wird: Was sie selbst konsequent gelebt hat, bekommt sie in ihrer Notlage nicht zurück. Sena fühlt sich vor allem vom Gesundheitssystem im Stich gelassen.
Harte Zeit gefolgt vom schweren Los – Diagnose Brustkrebs
Stress durch körperliche und psychische Belastung kann das Immunsystem deutlich schwächen. Ob dies ausschlaggebend dafür war, dass Sena sich in ihrer Pflegeeinrichtung mit Krätze infiziert hat, steht nicht fest. Sicher ist aber, dass die monatelangen gesundheitlichen Einschränkungen durch die Krätze-Infektion eine zusätzliche Belastung auf die Gesamtsituation darstellten. Nach ihrer langen, erschöpfenden Zwangspause entschied sich Sena, ihre Tätigkeit bei einem neuen Arbeitgeber wiederaufzunehmen und sah endlich einer positiven Entwicklung entgegen.
Nachdem Sena schon sehr niedergeschlagen war und die veränderten Umstände ihr neue Zuversicht gaben, hätte es sie kaum tiefer wieder zu Boden reißen können: Diagnose Brustkrebs. Es begann mit einem Knoten in der linken Brust und schnell gab es die Gewissheit, dass viele Lymphknoten betroffen sind. Sena entschied sich für eine ganzheitliche Behandlung und ganz bewusst für eine Amputation beider Brüste, um größtmögliche Sicherheit für die Zukunft zu schaffen. Schließlich möchte Sena nicht nur ihr eigenes Leben angemessen fortführen, sondern auch möglichst lange für ihre Tochter und ihren Sohn. So viel Vernunft und Vorsicht die Entscheidung der gesamten Brustamputation auch sein mag, so viel Überwindung und seelische Stärke kostet sie eine Frau auch.
Im Stich gelassen: Steine auf dem Weg der erfolgsversprechenden Behandlung
Sena ist eine selbstbewusste Kämpferin – das zeigt allein ihre konsequente Vita in der Pflegebranche und das Echo ihrer zahlreichen Patienten, um die sie sich mit viel Kraft und Hingabe kümmerte. Ihre physische und psychische Belastung trägt sie mit Fassung, entscheidet sich selbstbewusst für die beidseitige Brustamputation und eine ganzheitliche Behandlung mit Misteltherapie. Dennoch gibt es einen großen Dorn in Senas Auge, denn vor allem vom System, dem sie so lange treu gedient hat, fühlt sie sich jetzt im Stich gelassen.
Ihr Behandlungsweg der Misteltherapie wird von ihrem Arzt empfohlen und begleitet. Das Gesundheitssystem sieht eine Chemotherapie für Sena vor, wofür sie sich aber bewusst nicht entscheidet. Trotz höherer Erfolgschancen und deutlich geringerer Nebenwirkungen muss sie für ihre Wahlbehandlung eigenständig aufkommen. Sena kämpft für ihre Genesung, ihre Zukunft, ihre Kinder. An Willen und Mut mangelt es ihr nicht, doch ihre finanziellen Reserven sind erschöpft und bürokratische Ärgernisse kosten unnötig Kräfte, auf die Sena jetzt im Kampf gegen den Krebs so dringend angewiesen ist.
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