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Zivilcourage teuer bezahlt

Er half, wo andere wegsahen: Ein Familienvater aus dem Landkreis Harburg kam in einer bedrohlichen Situation einem Jugendlichen zu Hilfe. Doch er bezahlte sein Engagement fast mit seinem eigenen Leben – und inzwischen auch mit seiner finanziellen Existenz.

Es war der 14. Juni dieses Jahres, als Dominik nach der Arbeit mit dem Zug nach Hause fährt. Schnell bemerkt er, dass ein ca. 25-Jähriger einen Jugendlichen aggressiv anpöbelt und diesem sogar ins Gesicht schlägt. „Ich war selbst vor einigen Jahren in einer ähnlichen Situation. Deshalb war es für mich klar, dass ich dem Jugendlichen helfe.“ Ohne lange zu überlegen setzt sich Dominik deshalb zu dem Jugendlichen und zeigt diesem, dass er nicht alleine ist. Daraufhin spukt ihn der Randalierer an. Doch die Situation sollte noch weit mehr eskalieren.    

Beim Aussteigen am Tostedter Bahnhof schlägt ihn der Angreifer direkt ins Gesicht. Was danach kommt, könnte aus einem Fernsehkrimi stammen, ist aber bittere Realität: Dominik wird weiterhin massiv zusammengeschlagen und flüchtet die Treppe zur Bahnüberführung hoch, während ihn der Angreifer verfolgt und ihn schließlich rückwärts die Treppe hinunterwirft. Wie sich danach im Krankenhaus herausstellen sollte, wird Dominiks rechtes Sprunggelenk durch den Sturz komplett zertrümmert und ausgerenkt. Während Dominik bereits schwer verletzt am Boden liegt, tritt ihn der Täter immer wieder gegen den Kopf. „Dann zerrte er mich an der Jacke hoch und wollte mich vor den Zug werfen“, erzählt Dominik. Die psychische Belastung und die Ängste merkt man ihm auch bei der nachträglichen Schilderung der Ereignisse deutlich an. Glücklicherweise kommt ihm in dieser Situation wiederum der Jugendliche zu Hilfe, dem Dominik mit seinem Eingreifen geholfen hatte. Ansonsten hätte Dominik seine Hilfsbereitschaft mit dem Leben bezahlt. Laut Aussage der Polizei hat Dominik alles richtig gemacht: Präsenz gezeigt, aber nicht provozierend vorgegangen und die Nerven behalten. Und ganz wichtig: Dominik hat nicht den Helden gespielt.      

Der Täter konnte ermittelt werden, ist aber immer noch auf freiem Fuß

So unfassbar das Geschehen ist, so unbegreiflich ist es, dass der Täter immer noch auf freiem Fuß ist – obwohl er bereits identifiziert und von der Polizei ermittelt werden konnte. Der Tatvorwurf: Versuchter Totschlag. Doch die zuständige Staatsanwaltschaft ist derzeit überlastet, so dass der Straftäter inzwischen aus der U-Haft entlassen werden musste. Ein Umstand, der Dominik verständlicherweise zu schaffen macht und er dadurch anonym bleiben möchte. „Dominik“ ist deshalb nur ein erfundener Name der Redaktion, um seine Identität im Rahmen des Opferschutzes zu wahren.        

Seine Hilfsbereitschaft hat massive finanzielle Auswirkungen

Neben den körperlichen Einschränkungen und den Schmerzen sowie der psychischen Belastung hat das mutige Eingreifen für Dominik weitreichende finanzielle Folgen und wird inzwischen zum Existenzrisiko für ihn und seine Familie. Durch die Zerstörung des Sprunggelenks ist Dominik seither nicht mehr in der Lage, seinem Beruf nachzugehen. Dominik befindet sich in einer ausweglosen Lage: Da er selbständig ist, hat er seit Juni keinerlei Einkommen mehr. Eine Situation, in der sich der Familienvater nun selbst hilflos und verzweifelt fühlt. Um über die Runden zu kommen, ist er auf sein regelmäßiges Einkommen angewiesen, das seit diesem verhängnisvollen Tag im Juni vollständig weggebrochen ist.    

Sein Freundeskreis hat inzwischen einen Spendenaufruf gestartet. Auch die gemeinnützige Organisation Sonnenherz möchte dem Helden aus dem Landkreis Harburg helfen. „Das ist eine Notlage, bei der man Dominik und seiner Familie einfach helfen muss. Es kann nicht sein, dass Menschen, die sich für andere einsetzen, alleingelassen werden, und nicht wissen, wie es weitergehen soll.“, appelliert deshalb Christian Neumeir, Gründer der Organisation Sonnenherz, die Menschen in Not in Deutschland unterstützt.

Für alle Menschen, denen das Schicksal von Dominik und seiner Familie nahegeht, hat die gemeinnützige Organisation nun ein Spendenkonto eingerichtet. Über die folgende Kontoverbindung kann für Dominik gespendet werden. Sämtliche eingehenden Spendengelder werden von der Aktion Sonnenherz zu 100 % an Dominik und seine Familie weitergeleitet: 

Aktion Sonnenherz gUG

IBAN: DE07 7016 9614 0001 8090 83
Freisinger Bank eG
Verwendungszweck: „Dominik“

Um eine Spendenbescheinigung zu erhalten, sollte im Verwendungszweck die vollständige Adresse angegeben werden. Der Organisation Sonnenherz liegt Transparenz besonders am Herzen. Hilfsbereite Spender sollen wissen, dass ihre Unterstützung genau dort ankommt, wofür sie es vorgesehen haben – und zwar im vollen Umfang. Alle Informationen zur Organisation sind unter der Web-Adresse www.fkh-sonnenherz.de zu finden.

Unterstützen können freundliche Mitmenschen auch das Projekt Bücherherz, bei dem gebrauchte Bücher zu einem guten Zweck gespendet und anschließend zum fairen Preis verkauft werden. Weitere Informationen hierzu bietet die Website www.bücherherz.de.

Auf die Frage, ob er in einer ähnlichen Situation in Zukunft nochmals helfen würde, antwortet Dominik: „Ein mulmiges Gefühl hätte ich schon, aber helfen würde ich sicherlich immer wieder.“ Nicht jeder hat den Mut, das Richtige zu tun. Schön, dass es immer noch Menschen wie Dominik gibt.  

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